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  • Miri

NPL - Etappe 7: Mo i Rana bis Sulitjelma (Saltfjellet & Junkerdalen)


Endlich war es so weit: Die Fahrradetappe ging zu Ende und wir werden wieder auf unseren Wanderweg einsteigen! Die Vorfreude war einfach riesig!


Bevor es aber für uns wieder zu Fuß weiter ging, mussten wir in Mo i Rana noch ein paar organisatorische Dinge erledigen. Allen voran der Fahrradverkauf. Wir gingen nicht davon aus, dass wir die Fahrräder auf die Schnelle für einen guten Preis wieder verkaufen könnten. Aber mehr Zeit als diese zwei Tage hatten wir leider nicht. Dann mussten wir noch unser Paket vom anderen Ende der Stadt abholen und ein paar Kleinigkeiten an unserer Ausrüstung reparieren.


Wegen den Fahrrädern wollten wir unser Glück bei einer Brukt Buttik versuchen. Schließlich haben wir da auch ein Rad gekauft. Es gab sogar eine ziemlich große in Mo i Rana. Die Besitzerin erzählte uns dann aber leider, dass sie normalerweise nichts ankaufen, sondern die Leute einfach Sachen vorbei bringen, die sie nicht mehr brauchen. Außerdem sei die Fahrrad-Saison bald zu Ende bzw. hätte dieses Jahr eigentlich gar nicht wirklich angefangen. Sie betonte aber immer wieder, dass sie unsere Geschichte so toll findet und uns gerne helfen würde. Schließlich bot sie uns 100 € für alles (Räder, Anhänger, Werkzeug, Luftpumpe, Helme & Gepäckträger) an. Das war zwar viel weniger, als wir ursprünglich gehofft hatten, aber wir hätten sie am Schluss auch für zwei Tassen Kaffee in dem dazugehörigen Café da gelassen. Und so waren wir auch mit den 100 € happy.


Mit gemischten Gefühlen nahmen wir unsere Rucksäcke vom Anhänger und machten noch zwei Abschiedsfotos.




Einerseits freuten wir uns riesig darauf, wieder zu wandern. Andererseits hatten wir mit diesen zwei Rädern so viel erlebt und verbinden jetzt so viele Erinnerungen mit ihnen, dass es schon komisch war, sie jetzt einfach hier stehen zu lassen. Und dann waren da ja auch noch ein paar klitzekleine Zweifel in unseren Köpfen: Wird der Wiedereinstieg wirklich klappen? War meine Achillessehne inzwischen gut genug verheilt? Mit den Fahrrädern ließen wir ja quasi auch unseren Plan B dort zurück.


Mit diesem Gefühlschaos im Kopf liefen wir im Regen zur nächsten Bushaltestelle. Doch die stand mitten in einem abgesperrten Bereich. Überall entlang der Absperrbänder standen Polizisten herum. Als wir einen von ihnen nach dem Bus fragten, erfuhren wir endlich, warum in der Stadt gerade alles ausgebucht war: Mo i Rana lag heute auf der Strecke des Arctic Race of Norway - quasi die Tour de France von Norwegen. Die ganze Stadt schien auszuflippen deswegen. Überall waren norwegische Flaggen und die Menschen versammelten sich an den Straßenrändern. Fernsehteams waren unterwegs und Hubschrauber flogen ununterbrochen über uns hinweg. Und die Stadtbusse fuhren heute natürlich nicht mehr. So mussten wir im immer noch strömenden Regen ins Zentrum laufen. Unser Paket konnten wir ohne Busse heute auch nicht mehr abholen. Dafür konnten wir glücklicherweise kurzfristig aufgrund einer spontanen Absage doch noch ein Zimmer ergattern. Räder verkauft und auch noch ein Dach über dem Kopf - der Tag heute lief richtig gut! :)


Dort angekommen hängten wir erstmal unsere nasse Wäsche und unser nasses Zelt quer über Zimmer und Dusche und machten uns dann an die Reparaturen: Flos Schuh mussten wir an einer Stelle kleben und meinen Hüftgurt nähten wir mit Zahnseide wieder zusammen, weil sich eine Naht gelöst hatte.



Am nächsten Morgen gab’s dann das beste Frühstückbuffet aller Zeiten! Dadurch, dass viele der Radfahrer aus ganz Europa ebenfalls in unserem Hotel waren, gab es für alle Nationalitäten eine Auswahl: verschiedenes französisches Gebäck, Baked Beans, Bacon, Würstchen und Eier in allen Variationen für die Engländer, usw. Wir fühlten uns wie im Frühstücks-Himmel! Da das Essen die nächsten Tage auf Tour wieder spärlicher ausfällt, hauten wir nochmal ordentlich rein ;)



Die nächste Nacht verbrachten wir dann wieder auf dem Campingplatz. Wir dichteten noch ein paar Nähte an unserem Zelt ab und konnten endlich unser Paket abholen. Essen für 13 Tage hatten wir bis jetzt noch nicht dabei und das Verstauen war Rucksack-Tetris auf dem höchsten Niveau.





Abends quatschten wir noch lange mit einer jungen Wienerin. Sie wandert hier gerade für das Projekt Climate Walk, bei dem mehrere Menschen parallel vom Nordkapp und von Portugal aus bis nach Wien wandern und unterwegs Interviews führen und Folgen des Klimawandels für die Menschen hier aufdecken. Wir fanden das Projekt super spannend und die Idee, das mit Wandern zu verknüpfen richtig gut!


Am nächsten Morgen klingelte unser Wecker schon um 5.30 Uhr. Wir hatten nicht gut geschlafen, weil wir beide ein bisschen aufgeregt waren. Die Vorfreude aufs Fjell und die gemütlichen DNT-Hütten war riesig! Wir hofften so sehr, dass der Wiedereinstieg klappt und mein Fuß mitmacht. Ein wenig zerknatscht packten wir schnell alles zusammen und liefen zum Bahnhof, von wo uns ein Zug in die Nähe des Einstieg unseres Wanderweges brachte.



Von da ging es noch ein paar Kilometer über die E6 und dann konnten wir den Asphalt endlich wieder für längere Zeit verlassen.



Wir haben unsere täglichen Strecken für diese Etappe auf maximal 10-15 Kilometer gekürzt, damit sich meine Sehne langsam wieder an die Belastung gewöhnen konnte. Dadurch werden wir ungefähr 13 Tage unterwegs sein, bis wir die nächste Einkaufsmöglichkeit erreichen.


Pünktlich zu unserem Wanderstart hatten wir dann traumhaftes Wetter! Das hob die Motivation nochmal zusätzlich.


Zu Beginn überquerten wir einige Hängebrücken und stiegen dann auf engen Waldpfaden auf bis zur Granneset Hütte. Dort schlugen wir auf einer Wiese unser Zelt auf.





Die Hütte war ziemlich spärlich eingerichtet und strahlte doch Gemütlichkeit aus. Zu unserem Glück hatte jemand vor uns eine Tasse mit Moltebeeren stehen gelassen. Die waren zwar noch nicht ganz reif, aber wir waren so neugierig auf diese Beeren, dass wir trotzdem ein paar probierten ;)





Am nächsten Tag folgten wir weiter dem Bredekforsen. Die Wanderwege standen teilweise immer noch unter Wasser. Nach einer weiteren ziemlich wackeligen Hängebrücke frühstückten wir mit einer tollen Aussicht auf den türkisfarbenen Fluss.







Ein paar hundert Meter weiter kamen wir an der Bredek Mountainfarm vorbei - ein alter Bauernhof aus 1830, der heute als Museum dient. In den Sommermonaten ist er für ein paar Wochen geöffnet. Heute und die nächsten Tage kümmerte sich eine norwegische Familie um das Museum. Sie machten gerade Pancakes über dem Lagerfeuer und luden uns ein, mit ihnen zu frühstücken. Die Pancakes schmeckten himmlisch und wir unterhielten uns gut. Ein Schweizer Wanderer gesellte sich auch noch zu uns und da er aus der anderen Richtung kam, konnten wir uns gleich noch ein wenig über die Wege austauschen.






Nach diesem unerwarteten zweiten Frühstück, ging es weiter durch dichten Wald und immer wieder verwandelte sich der Weg in ein Schlammfeld. Unsere Schuhe waren bald durchgehend mit einer Schlammschicht überzogen.



Wir stiegen in eine Schlucht hinab, um den Fluss auf einer Hängebrücke zu überqueren. Direkt danach ging’s die Schlucht wieder steil nach oben. Darauf gab’s erst mal eine kurze Verschnaufpause.



Auf dem weiteren Weg fühlten wir uns ein bisschen wie im Dschungel - vielleicht auch wegen der hohen Luftfeuchtigkeit hier. Der nasse Waldboden dampfte bei dem warmen Wetter richtig vor sich hin. Überall wuchsen riesige Farne, die in einem kräftigen grün leuchteten.





Als wir dann Mittagspause machten, entdeckte Flo zufällig ein paar Moltebeeren. Diese besonderen Beeren wachsen ausschließlich in Moorgebieten. Auch ein paar Blaubeeren konnten wir naschen.



Danach ging’s noch ein paar Kilometer weiter durch den Matsch. Und irgendwie wollte die Baumgrenze einfach nicht kommen. So wird das schwierig mit dem Zeltplatz.



Unsere Etappe heute endet direkt an einem weiteren Meilenstein unserer Tour: dem Polarkreis. Vielleicht haben wir ja Glück und können direkt dort unser Zelt aufstellen…


Ein schiefes Holztor mit der Aufschrift Polarsirkel markierte dann diesen besonderen Punkt. Es fühlte sich ziemlich gut an, durch dieses Tor zu gehen und zu wissen, dass man es aus eigener Kraft bis zum Polarkreis geschafft hat! Und was uns noch glücklicher machte, war dass wir diesen wichtigen Meilenstein einer NPL-Tour wieder zu Fuß durchquerten!




Kurz darauf fanden wir sogar einen schönen Platz mit traumhafter Aussicht für unser Zelt. Als wir dann auf unseren Isomatten lagen, merkten wir erst, wie k.o. wir waren. Unsere Körper waren die schweren Rucksäcke nicht mehr gewohnt und wir spürten deutlich, dass man zum Radfahren wohl doch andere Muskeln braucht als zum Wandern.




Am nächsten Tag erreichten wir dann nach einer weiteren Stunde endlich die Baumgrenze! Die Landschaft wurde wieder weitläufiger und wir waren endlich wieder umgeben von Fjell :) Sofort durchströmte uns wieder dieses unglaubliche Freiheitsgefühl, dass uns beim Wandern im Fjell immer begleitet.

Wir gingen entlang an einem schönen Flussdelta. Bei dieser Aussicht frühstückten wir dann erstmal.





Der Boden war leider immer noch extrem sumpfig und wir kamen nur langsam voran. Aber es war schön, dass uns nun wieder die roten Ts den richtigen Weg wiesen und keine Straßenschilder mehr ;)


Dann erreichten wir den Tespvatna, einen klaren Bergsee. Davor entdeckten wir eine kleine, richtig schöne Wildblumenwiese. Wir kühlten kurz unsere Füße und umrundeten ihn dann östlich, bevor ein steiler Anstieg folgte. Der Blick zurück war fantastisch. Aber noch schöner war die Aussicht nach vorne, als wir den höchsten Punkt für heute erreichten. Vor uns lag ein riesiges Tal. Tief unten schlängelte sich ein Fluss hindurch. Dahinter erstreckte sich eine hohe Bergkette. In dieses Tal müssen wir heute noch absteigen, um zur Krukkistua zu gelangen.









Wir gingen noch ein paar Kilometer parallel zum Bjøllådalen, bevor es dann stetig bergab ging. Die matschigen Passagen nahmen wieder zu und mehr als einmal schwappte der Schlamm von oben in unsere Schuhe. Kurz vor der Krukkistua fanden wir einen schönen Zeltplatz. Als das Zelt aufgebaut war, naschten wir noch ein paar Moltebeeren und Blaubeeren, die um uns herum wuchsen.







Um Mitternacht ließ uns dann plötzlich einsetzender Starkregen hochschrecken. Es hörte sich an, als würden die Tropfen durch unsere Zeltplane durchschlagen wollen. Mit schlafen war es bei dieser Lautstärke vorbei...


Auch als der Wecker klingelte, regnete es noch so stark. Nach dem zehnten Mal Schlummer-Taste-Drücken rafften wir uns doch auf, schmissen uns in unsere Regenkleidung und gingen los. Frühstücken wollten wir dann in der Krukkistua. Die Strecke dorthin war ziemlich nervig - nur Matsch und Gestrüpp und dazu noch unendlich viele Mücken. Unsere Laune hielt sich dementsprechend in Grenzen...





Als wir ankamen, heizte Flo gleich den Ofen an und ich kochte uns Porridge. Da wir heute eh nur noch 5 Kilometer bis zur Saltfjellstua laufen wollten, beschlossen wir, noch ein bisschen hier zu bleiben und den Regen auszusitzen.






Wir hingen unser Zelt zum Trocknen auf. Heute morgen ist uns aufgefallen, dass eine Schlaufe, an der die Heringe befestigt werden, halb abgerissen ist. Die wollten wir später noch annähen.



Flo sah sich dann noch in der zweiten Hütte um. Freudestrahlend und mit einer Gitarre in der Hand kam er wieder zurück. Während er ein bisschen spielte, schaute ich mir unsere nächsten Strecken nochmal genauer an.





Als dann beim Mittagessen ein Sonnenstrahl durchs Fenster auf unseren Tisch fiel, waren wir irritiert. Der Wetterbericht hatte ja viel angesagt für heute, aber sicher keinen Sonnenschein. Als die Wolkendecke weiter aufzog, packten wir schnell unsere Sachen und machten uns an die restlichen 5 Kilometer.


Es ging noch ein Stück bergauf und wir hatten tolle Ausblicke auf den hellblau schimmernden Fluss.



Wir fanden so viele Moltebeeren am Wegesrand, dass wir ewig brauchten für das kurze Stück. Aber das Wetter hielt und es machte richtig Spaß. Deshalb ließen wir uns einfach Zeit.



Als wir dann die Saltfjellstua erreichten, fanden wir auch gleich einen schönen Zeltplatz. Wir quatschten noch kurz mit einem Norweger, der ebenfalls NPL gewandert war - allerdings in Etappen. 18 Jahre hatte er dafür gebraucht und letztes Jahr war die letzte dran. Dann machten wir noch einen Blaubeer-Sammel-Spaziergang, damit wir morgen unser Frühstück ein bisschen aufpeppen konnten.






Die ganze Nacht hatte es dann durchgeregnet und auch am Morgen kam noch ziemlich viel Wasser vom Himmel. In voller Regenmontur ging’s noch ein paar hundert Meter weiter auf der Telegraphruta bevor dann unser Weg nach Lønsdal ostwärts abzweigte.




Wir überquerten den Fluss im Tal und stiegen ab da dann wieder bergauf. Nach etwa 2,5 Kilometern standen wir vor einem großen, ziemlich reißenden Fluss. Ein Schild wies darauf hin, dass man ihn bei Hochwasser weiter unten am See queren sollte.




Er bestand auf 4 Flussarmen. Während wir so da standen und von oben nach einer geeigneten Stelle suchten, kam ein Schweizer vorbei. Wir überlegten kurz gemeinsam. Er hatte die selbe Stelle anvisiert, die wir auch im Sinn hatten. Also versuchten wir es dort. Die ersten drei Flussarme klappten ganz gut, doch der vierte war viel tiefer und die Strömung viel stärker, als wir von der Entfernung annahmen.



Wir liefen etwas auf und ab, fanden aber keine gute Stelle. Also doch weiter runter zum See. Wir hatten gehofft, es ginge anders, denn alles was wir jetzt absteigen, mussten wir nach der Querung wieder bergauf steigen. Doch auch, als wir schon fast ganz unten am Ufer ankamen, sah der Fluss noch nicht besser aus. Zudem mussten wir die anderen drei Flussarme, über die wir schon drüber waren, wieder zurück queren, um überhaupt so weit runter zu kommen. Ziemlich genervt und schon halb erfroren, versuchten wir es dann einfach. Die Strömung zerrte an unseren Füßen und das eisige Wasser fühlte sich an wie tausend Nadelstiche an den Beinen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir das andere Ufer.



Für eine Erholungspause war es zu kalt und es regnete immer noch in Strömen. Also ging’s direkt weiter. Jetzt mussten wir erst mal unseren Wanderweg wieder finden. Wir versuchten, den Berg geradeaus hochzusteigen, um nicht wieder so viel zurück laufen zu müssen. Tatsächlich stießen wir oben wieder auf den Weg.


Ungefähr einen Kilometer nach dem Fluss lag ein großes Blockfeld vor uns. Es war ziemlich anstrengend darauf zu wandern. Die Steine waren extrem rutschig durch den Regen, so dass man sich bei jedem Schritt konzentrieren musste.




Je höher wir kamen, desto kälter wurde es. Unsere Kleidung war durch den Starkregen am Vormittag schon komplett durchnässt und wir waren nur noch am frieren. Laut Flos Uhr hatte es nur noch 1 Grad. Der Nieselregen hatte sich inzwischen in kleine Eiskristalle verwandelt. Und der eisige Wind machte es noch ungemütlicher.


Immer weiter stiegen wir über die großen Felsbrocken bergauf. Es sah aus wie ein endloses Steinemeer. Hin und wieder lichtete sich der Nebel und ließ uns erahnen wie atemberaubend schön die Landschaft hier eigentlich ist! Mal konnten wir ein Stück eines schneebedeckten Berges sehen, mal ein Stück dunkelblau oder türkis schimmernden Bergsee.




Dann kamen wir durch ein relativ windgeschütztes kiesiges Tal, dass hügelig und mit grün-rot farbenen Moosflächen vor uns lag. Die Landschaft hier war so bizarr, so karg, so einsam und wild. Als wären wir auf einem anderen Planeten. Und es war so still, dass wir die kleinen Eiskristalle in der Luft förmlich hören konnten. Obwohl wir halb erfroren waren und unsere Fußgelenke von dem kilometerlangen Blockfeld schmerzten, waren wir glücklich, hier zu sein. Diese ewige Weite, diese Stille und Einsamkeit waren unbeschreiblich.



In der Mittagspause kochten wir uns schnell einen Tee zum aufwärmen. Die Pause fiel aber kurz aus, da wir sehr schnell auskühlten mit den nassen Klamotten.


Das Blockfeld wollte einfach kein Ende nehmen. Immer wieder wurden die Steine von Flüssen überspült.



Nach 10 Kilometern über diese Steinwüste wurden die Steinbrocken dann langsam weniger. Kleinere und größere grüne Grasflecken durchbrachen das grau und unter der Wolkendecke kam langsam eine lange Ebene unter uns zum Vorschein, durch die sich ein Fluss schlängelte. Dort wollten wir uns einen Zeltplatz suchen. Wir mussten endlich raus aus den nassen Klamotten. Wir stellten das noch vom Morgen nasse Zelt auf und vergruben uns sofort ganz tief in unseren Schlafsäcken.



Als wir am nächsten Morgen aufwachten, war es immer noch eisig kalt, aber wir konnten Sonnenstrahlen durchs Zelt scheinen sehen. Wir schauten nach draußen und waren sprachlos wie schön die Umgebung ohne Nebel und Grauschleier aussah! Ein paar Wolken hingen noch an den Bergen fest, aber auch die blies der Wind bald fort. Die Sonne lud unsere Akkus wieder auf und motiviert starteten wir in den Tag.





Wir liefen noch eine Zeit lang am Fluss entlang durch das Kjemåbekken. Dann stiegen wir weiter bergab. Die Landschaft war atemberaubend. Die Flüsse und Seen glitzerten in der Sonne, die Wiesen leuchteten in kräftigem grün und der Himmel strahlte hellblau! Dazu die grauen, teils noch schneebedeckten Berge. Und schon wussten wir wieder ganz genau, wofür wir uns die ganzen Strapazen antun!





Als wir dann noch haufenweise reife Moltebeeren am Wegesrand fanden, konnte der Tag gar nicht perfekter sein. Unsere Mittagspause machten wir dann mit tollem Ausblick auf den Kjemåvatnet. Sogar die Lomper waren heute gut drauf ;) Wir sammelten noch zwei Becher voll Moltebeeren und machten uns dann wieder auf den Weg.





Die nächsten Kilometer hatten wir immer noch eine tolle Aussicht zurück auf den See.



Um 16.30 Uhr erreichten wir dann die Lønstua. Jemand saß schon auf der Veranda in der Sonne. Wir brauchten etwas um uns gegenseitig zu erkennen: es war der Schweizer von gestern. So ohne die komplette Regenkleidung sah man doch ganz anders aus. Er war gestern noch bis hierher gewandert und hatte durch die Erschöpfung des gestrigen Tages erstmal einen Ruhetag eingelegt. Er war heute mit dem Zug nach Fauske zum einkaufen gefahren. Er hatte nämlich den gleichen Fehler wie wir auf dieser Etappe gemacht: viel zu wenig Süßigkeiten mitzunehmen ;) Und weil er jetzt fast etwas zu viel eingekauft hatte, gab er uns eine halbe Packung Chips und ein paar Kekse ab. Hatte ich vorher gesagt, der Tag konnte nicht mehr perfekter sein? Oh doch ;)



Im Austausch dafür bekam er ein paar Moltebeeren von uns. Ihn konnten sie mit ihrem ganz speziellen Geschmack aber nicht überzeugen. Wir ratschten noch ein bisschen, dann machten wir uns wieder auf den Weg. Bei diesem tollen Wetter wollten wir noch ein bisschen weiter gehen. Eine Hängebrücke brachte uns auf die andere Seite eines reißenden Flusses. Dann ging’s noch ein Stück durch lichten Birkenwald bergauf.




Über sumpfige Stellen waren sogar Holzbretter ausgelegt - richtiger Wanderluxus! Als wir an einem Bach vorbei kamen und somit das Trinkwasser für heute Abend gesichert war, schlugen wir unser Zelt auf.



Der Wind rüttelte ganz schön an unserem Zelt am nächsten Morgen. Und es regnete wieder. Wir hatten keine große Lust da rauszugehen und trödelten noch ein bisschen rum. So wurde es 9:00 Uhr bis wir los kamen. Es ging wieder nur durch Matsch und Sumpf und schon nach zwei Kilometern waren meine Schuhe wieder durch. Meine Füße schwammen nur so darin und zwischen den Zehen drückte es bei jedem Schritt das Wasser hoch. Alle paar Kilometer konnte ich meine Socken auswinden.




Es ging stetig bergauf auf den Litlfjell und der Wind wurde immer stärker. Unsere Trekkingstöcke konnten wir nur mit Mühe aufsetzen, weil sie einfach zur Seite geblasen wurden. Schon im Tal waren Windgeschwindigkeiten bis zu 65 km/h angesagt. Hier oben müssen es noch mehr sein. Da der Wind von rechts kam, hatten wir ziemlich Schlagseite. Die einzige Pause bestand heute aus 5 Minuten sitzen und dem Wind den Rücken zu kehren. Länger hielten wir es in unserer nassen Kleidung ohne Bewegung nicht aus.






Die düstere Wolkenfront auf der anderen Seite sah ziemlich bedrohlich aus. Aber sie blieb zum Glück genau da hängen.




Dann folgte der Abstieg ins Tal und es ging wieder kurz durch Birkenwald bevor wir die Graddis Fjellstue mit Campingplatz erreichten. In der Rezeption war niemand, also riefen wir die Nummer an, die dort stand. Wir wurden ziemlich unfreundlich begrüßt und sie wollten uns erst gar nicht campen lassen, weil sie im Urlaub waren (obwohl einige andere Gäste und auch Zelte hier waren). Dann stimmten sie aber doch zu und gaben uns den Zugangscode zum Sanitärgebäude. Nach diesem unfreundlichen Telefonat ist es uns aber eh vergangen. Außerdem gab es keine Küche und unser Gas wurde schon knapp. Wir beschlossen lieber noch zur nächsten Hütte weiter zu gehen. Aber da wir den Zugangscode schon hatten, könnten wir ja nur schnell unter die Dusche hüpfen…



Der Weiterweg war dann ein ziemlicher Alptraum... Durch hohes Gestrüpp und extremen Matsch ging es sehr steil einen Hang nach oben. Da uns tausende Mücken terrorisierten, ließen wir die Regenjacken lieber an. Sobald wir auch nur annähernd stehen blieben bieldete sich sofort eine schwarze blutsaugende Wolke um uns herum. Die Vicher drängten sich durch alle Ritzen unserer Kleidung und so sprinteten wir den Berg eher hoch als dass wir wanderten. Oben angekommen waren wir komplett durchgeschwitzt. Die Dusche vorher hätten wir uns sparen können... Als wir dann eine Gravelroad kreuzten und damit endlich einen Untergrund hatten, in dem man nicht knöcheltief einsank, setzten wir uns hin und schnauften erstmal kurz durch. Was war das denn gerade für eine Aktion??



Wir entschieden uns, ab hier auf der Gravelroad weiter zu gehen. Auf Sumpf und Gestrüpp hatten wir erst mal keine Lust mehr.



wir ein Stück gelaufen sind und es wieder zu regnen begonnen hatte, hielt plötzlich ein SUV neben uns an und eine Thailänderin fragte uns, ob sie uns mitnehmen kann. Wir zögerten erst. Doch sie bestand darauf und der Regen und die Mücken ließen uns dann doch klein beigeben. Es stellte sich heraus, dass ihr ein Campingplatz in dem kleinen Ort gehörte, in dem der Weg zur Hütte abzweigt. Wir könnten umsonst übernachten, wenn wir möchten. So ein nettes Angebot konnten wir dann nicht ausschlagen. Als wir das nasse Zelt aus der Verpackung holten, kamen uns doch kurz Zweifel ob wir nicht doch zur Hütte gehen hätten sollen. Aber als uns die nette Thailänderin kurz darauf noch eine Tüte mit frischem Obst am Zelt vorbei brachte, waren die Zweifel schnell vergessen. Nach den letzten Tagen mit nur Trekkingessen war frisches Obst für uns gerade genauso gut wie Schokolade ;)



Zu den Mandarinen machten wir uns eine heiße Schokolade und im Zelt roch es bald herrlich weihnachtlich.


Da am nächsten Tag ab 8 Uhr Starkregen angesagt war, beeilten wir uns mit dem Zeltabbau und frühstückten dann noch in der Campingplatzküche. Mit den Äpfeln, die wir geschenkt bekommen haben, machten wir uns ein leckeres Apfel-Zimt-Porridge. Genau das richtige, bei so einem Schmuddelwetter.




Dann machten wir uns auf den Weg zur Trygvebu. Da der erste Einstieg in den Wanderweg mit mannshohem Gestrüpp zugewuchert war und überhaupt kein Weg erkennbar war, gingen wir nochmal zurück, um doch über die Straße zur Hütte zu laufen. So hatten wir wenigstens die 3 km wieder reingeholt, die wir gestern gefahren sind.




Auf der Veranda der Hütte machten wir gerade kurz Pause, als zwei Norweger vorbeikamen. Es stellte sich heraus, dass einer der beiden ebenfalls NPL läuft.



Inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen. Aber es war im Wald so dampfig, dass wir die meiste Zeit trotzdem ohne Regenjacke gingen. Bis zur Argaladhütte verlief der Pfad immer entlang des Skaitielva. Es ging hauptsächlich durch Wald und ziemlich hohes Gestrüpp.





Und natürlich fehlte auch der Sumpf nicht. Es waren zwar teilweise Bretter ausgelegt, aber die standen selbst schon unter Wasser. Als wir an einem Wasserfall vorbei kamen, machten wir kurz Müsliriegel-Pause. Schöner wird die Aussicht erst mal nicht mehr ;)



An der Argaladhütte trafen wir dann die beiden Norweger wieder. Sie hatte es sich gerade im Holz-Vorraum der Hütte gemütlich gemacht und wir gesellten uns zu ihnen. Wir tauschten uns über unsere bisherigen Touren aus und es stellte sich heraus, dass er eine Zeit lang mit Hubertus unterwegs war. Dann machten sich die Norweger wieder auf den Weg. Es war erst halb 3 und eigentlich könnten wir auch noch ein Stück weiter gehen. Aber der Regen war inzwischen ziemlich stark und prasselte draußen laut vor sich hin. Und die Gitarre, von der wir gelesen hatten, hing auch noch an der Decke. Darauf freute sich Flo schon die ganze Zeit.




In solchen Situationen warfen wir gern mal die kleine Holzmünze, die Freunde uns vor der Tour geschenkt hatten. Natürlich entscheiden wir nicht nur nach der Münze, aber es macht immer wieder Spaß. Wir fragten, ob wir heute noch weiter gehen sollten. Das Ergebnis: „bloß ned“! Nagut, insgeheim haben wir das ja gehofft ;)



Die Hütte war viel zu gemütlich und draußen gerade das absolute Gegenteil. Flo holte noch schnell Wasser, dann machten wir uns erstmal Kaffee. Die Hütte war zwar winzig, aber total schön. Es gab wie immer einen kleinen Holzofen, der auch gleich zum Einsatz kam. Auf dem mit einer Blümchentischdecke bedeckten Tisch standen eine Petroleumlampe,  zwei Kerzenhalter und ein batteriebetriebenes kleines Radio. Hier könnten wir es auch länger aushalten. Flo schnappte sich gleich die Gitarre und ich schrieb ein bisschen Tagebuch.







Dann legten wir unsere Karten auf den Tisch und besprachen unsere Route. Wir waren gerade nicht wirklich schnell, aber das war ja auch so geplant. Und es fühlte sich auch irgendwie gut ab, nicht jeden Tag auf die Kilometer zu achten und die Strecke einfach zu genießen. Trotzdem saß uns der Winter im Nacken und auf der nächsten Etappe müssen wir auf jeden Fall wieder einen Zahn zulegen.


Zwei Stunden später klopften vier Norwegerinnen an die Tür. Sie erzählten uns von drei schwierigen Flussquerungen, bei denen ihnen das Wasser bis zur Hüfte ging. Gut, dass wir nicht mehr weiter gegangen sind. Es ist schon wahnsinn, wie schnell sich der Regen immer auf die Flusspegel auswirkt. Sie wärmten sich noch kurz auf und gingen dann weiter.

Zum Abendessen setzten wir uns auf die überdachte Veranda und schauten dem Regen beim regnen zu. Dann machten wir uns noch einen schönen Abend bei Kerzenschein und ein bisschen Radiomusik.






Am nächsten Tag räumten wir dann noch schnell die Hütte auf, bevor wir weiter wanderten.




Nach einem leichten Anstieg hatten wir eine tolle Aussicht auf das Tal. Bald darauf wurde auch das Gestrüpp wieder weniger und wir waren wieder in weitläufiger Fjelllandschaft unterwegs.





Eine Zeit lang begleitete uns der Plássakjåhkå, den wir auch einmal queren mussten. Dann sahen wir auch schon den großen Ballvatnet vor uns.






Dann umrundeten wir den See westlich. Wir mussten über mehrere Flüsse, die aber alle gut machbar waren.




Wasserränder zeigten uns teilweise aber, dass das gestern anders ausgesehen haben muss. Ein Fluss war etwas tiefer. Da unsere Schuhe durch den ganzen Sumpf aber eh schon wieder komplett nass waren, ließen wir sie einfach an. Beim nächsten Fluss war eine Brücke auf den Karten eingezeichnet. Als wir jedoch am Ufer ankamen, war da nichts. Wir haben das schon von anderen Wanderern gehört. Man müsse über einen Hügel Richtung See gehen und fände die Brücke dann irgendwann. Also folgten wir der Anweisung und tatsächlich war da eine komplett neue Brücke - nur ohne Wege. Durch viel Gestrüpp und Matsch suchten wir uns auf der anderen Seite den Weg zurück zum Wanderweg. Danach ging’s in ständigen Auf und Ab weiter um den großen See herum.


Als wir dann abends nach einem Zeltplatz Ausschau hielten, war alles entweder zu schief oder zu sumpfig. Vorsichtshalber füllten wir frühzeitig nochmal alle Wasserflaschen auf. Kilometer um Kilometer verging und einfach kein Zeltplatz in Sicht. Wir waren inzwischen weit über unserer festgelegten Tagesdistanz und das merkte ich auch durch ein Ziehen in meiner Achillessehne. Als wir uns schon damit abgefunden hatten, heute schief zu schlafen, entdeckten wir doch noch eine kleine ebene und relativ trockene Stelle erhöht neben einem Wegweiser - sogar mit ziemlich schöner Aussicht.





Gegen 22 Uhr donnerte es dann plötzlich. Wir sahen aus dem Zelt. Dunkle Unwetterwolken zogen über uns hinweg. Ein Gewitter war hier gerade echt ungünstig. Unser Zelt stand ziemlich erhöht auf der einzigen nicht sumpfigen Fläche weit und breit. Wir zogen schon mal vorsorglich die Regenkleidung im Zelt an und warteten ab. Wir zählten die Sekunden zwischen Blitz und Donner. Bei unter 9 Sekunden wollten wir lieber weg vom Zelt und uns irgendwo weiter unten eine sicherere Stelle suchen.



Gottseidank zog das Gewitter eher um uns herum und kam nicht näher. Wir warteten noch eine halbe Stunde ab und versuchten dann zu schlafen.


Die Nacht war unruhig. Um 6 Uhr wurden wir dann beide wach. Unser Zelt klappte auf einer Seite ein. Das konnte nur bedeuten, dass der Wind die Heringe wieder rausgezogen hatte. Die Windböen waren ziemlich heftig und es schüttete wie aus Eimern. Draußen türmten sich die nächsten Unwetterwolken auf. Während Flo das Zelt festhielt, packte ich schon mal alles zusammen. Falls noch ein Gewitter kommt und wir das Zelt verlassen müssten, würde es uns bei dem Wind sicher davon fliegen. Da wollten wir es lieber vorher abbauen. Dann ertönte auch schon der erste Donner. Mensch, das konnte doch echt nicht wahr sein. Zum Glück war es noch weit genug weg.

Wir bauten in Windeseile das Zelt ab und machten uns sofort auf den Weg. Wir wollten so schnell wie möglich aus dem sumpfigen Gebiet raus. Der Regen vermischte sich mit Hagel und es war eiskalt. Die Wanderwege standen schnell wieder unter Wasser und man konnte den Flusspegeln förmlich beim Steigen zusehen.


Das Gewitter saß uns noch eine Weile im Nacken, zog dann aber zum Glück in eine andere Richtung ab. Da hatten wir jetzt zwei Mal echt richtig Dusel! Wir kämpften uns weiter durch den Sturm. Hin und wieder hatten wir schöne Ausblicke auf ein paar kleine Seen und eine Bergkette im Hintergrund.





Wir kamen an einem ziemlich reißenden Fluss vorbei und waren dankbar über die Hängebrücke.



Auf den letzten Metern zur Hütte passierte dann, was bei den matschigen Wegen überall ja irgendwann passieren musste: Ich rutschte mit einem Fuß weg, fiel hin und verdrehte mir dabei den anderen Fuß ziemlich blöd. Da gerade nichts anderes zum kühlen da war, tauchte ich den Fuß einfach in das nächste Schlammloch. Durch die niedrigen Temperaturen war das auch eiskalt. Die Schmerzen waren danach schon viel leichter. Zur Hütte waren es nur noch 1,5 Kilometer. Die waren dann auch schnell geschafft. Obwohl sie von außen anderes vermuten ließ, war der Aufenthaltsraum doch recht gemütlich.



Das Schlafzimmer dagegen weniger und dort war es auch eiskalt und zog. Deswegen stellten wir draußen doch lieber unser Zelt auf. Dann kochten wir uns erstmal einen ganzen Topf voll Tee und heizten den Kamin ein.



Flo stieß sich dann auch noch den Kopf ziemlich heftig an dem niedrigen Türrahmen. Also heute war irgendwie nicht unser Tag…


Eine gute Nachricht gab’s dann aber auch noch: Unser nächstes Versorgungspaket war heute in Sulitjelma angekommen! Da können wir es dann in den nächsten Tagen gleich abholen und müssen nicht noch warten, so wie urpsrünglich gedacht.


Und dann kam auch noch überraschender Besuch in die Hütte: Hubertus! Was für ein Zufall! Wir freuten uns, dass wir uns nach inzwischen 2 Monaten wieder sehen und hatten uns gleich eine Menge zu erzählen. Leider hat er gerade wieder eine Entzündung, diesmal im anderen Fuß. Echt nervig - immer diese zickenden Füße… Hoffentlich wird’s bald wieder besser! Meine Achillessehne hat das Wandern bis jetzt echt gut mitgemacht. Dafür bin ich so dankbar! Abends zog sie schon jeden Tag etwas, aber am nächsten Morgen war dann alles wieder gut. Ich machte weiterhin brav meine Übungen und so klappte es momentan ganz gut. Solange das so bleibt, bin ich zufrieden :)


Wir verbrachten einen schönen Abend zusammen in der Hütte, bevor wir uns dann zum Schlafen in unser Zelt verzogen. Die Nächte werden inzwischen schon wieder deutlich kälter. Heute waren es nur 3 Grad.



Am nächsten Tag liefen wir dann zusammen mit Hubertus über eine Schotterstraße noch bis zum Sulitjelma Turistsenter, dem einzigen Campingplatz bei Sulitjelma. Dort hatten wir unser Paket hingeschickt. Wir hofften, dass sie vielleicht Fahrräder hätten oder uns irgendwer mitnehmen könnte zum Supermarkt. Das wären hin und zurück nochmal 12 Kilometer und die wollten wir heute echt nicht mehr laufen. Wir malten uns schon aus, was wir uns dann alles leckeres kaufen würden. Doch am Campingplatz war niemand. Und auch sonst schien er ziemlich verlassen. Da standen unsere Chancen ziemlich schlecht. Wir riefen die Nummer an, die an der Rezeption stand. Sie würden erst morgen kommen und wir sollen das Zelt einfach unten am See aufstellen. Also auch kein Paket. Die Enttäuschung konnten wir nicht verbergen. Gut, dass wir zwei Tage schneller waren als geplant. So gab’s heute statt leckeren Hotdogs eben ein Trekkingessen-Buffet.




Morgen wollen wir dann an unserem Pausentag einen Ausflug nach Fauske machen. Wir wollten ins Sportgeschäft und dort gab’s im Gegensatz zu Sulitjelma auch viele Restaurants und Cafés. Da hatte der Schaffner in Mo i Rana wohl zu recht gelacht, als ich von Sulitjelma als „city“ sprach ;)


Auf unserem nächsten Abschnitt werden wir dann die Grenze nach Schweden überqueren und ein Stück auf dem Padjelantaleden wandern. Darauf freuen wir uns schon riesig! :)

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